7 Marbach

und hier folgt mein Beitrag:

















Die Abschrift:

04.01.08

Die Nachricht vom Erscheinen dieses Blindbands erfreute mich sehr, seitdem ich seit dem Juli 2007 schon mit "Mein Schillerjahr" beschäftigt (war) bin, "oder das, was das Holokaust ist". (Jetzt) Ich werde einen Weg von (der) meiner Tasse zu seines Vaters kleben. Der Wendepunkt wird eine Quitte sein. Das paßt auch gut "Schillerin" der nächsten Seiten, so daß wie hier ein vollständiges Geburtstagsbuch haben: Vater, Mutter, Friederich . . .

10.01.09

Von "Vater, Mutter und Friederich" wäre nun also die Mutter schon mal da. Vor allem fehlen noch "Ich selbst (Schiller-Unterschrift als Bild dazwischen) und"
Dieser Schiller beginnt in Gestalt der Unterschrift auf meiner Tasse, und soll, wie schon gesagt, "zu den Äpfeln" führen, zu denen seines Vaters, also nicht "zu den Müttern" . . . Ebenfalls schon gesagt hatte ich, daß mich die Nachricht von diesem Marbacher Vorhaben inmitten meiner eigenen "Geburtstagsvorbereitungen" getroffen hatte. Daß ich dabei nicht erst seit 2007 meinen Tee aus derselben Tasse getrunken hatte, zeigt ihr Bild. Und im Zusammenhang mit der Unterlage der Tasse war es auch zu einer Koinzidenz mit Christoph König gekommen, den ich schon lange aus seinen Marbacher Zeiten her kannte, und der mir soeben seinen Vortrag über Schillers Gedicht "Der Spaziergang" geschickt hatte. Bei unserem e-mail-Verkehr erkannten wir, daß er (er lebte damals schon in Stuttgart) bei der Arbeit an seinem "Spaziergang" denselben Fenster-Lese-Stehplatz in der Württembergischen Landesbibliothek wegen eines bestimmten Briefes aus der Nationalausgabe benutzt hatte, wie ich jüngst einen anderen Briefband derselben Ausgabe für eben "meine Geburtstagsvorbereitungen" in Gestalt eines Textes mit dem Titel "Mein Schillerjahr oder das, was Holokaust ist". Zur Arbeit an diesem Text gehört auch die Befassung mit einem Brief an den Prinzen von Augustenburg vom 13. Juli 1793. Und zwar nicht nur am Fenster-Lese-Stehplatz, von dem aus man auf die Rückseite des Neuen Schlosses blicken kann, wo sich die Hohe Karls-Schule befunden hatte - - - sondern auch zu Hause beim Tee, dessen Tasse ich nur einmal vor ihrem ersten Gebrauch vor ca. 10 Jahren gereinigt hatte.

12.01.08

Damals hatte ich die Tasse als Abschiedsgeschenk von einer Kollegin jener Buchhandlung erhalten, aus welcher ich wegen der Arbeit für mein Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform geworfen worden war. Für das, was man von solchen Leuten halten kann, gilt das im - (O du mein Fenster-Lese-Stehplatz) - Brief vom 4. Oktober 1793 an Körner im Anfang des zweiten Absatzes über alte (Ludwigsburger) "Bekannte" Geschriebene. So konnte ich nun wenigstens ganzwöchentlich statt wie bis dahin halbwöchentlich meiner Arbeit nachgehen, mit der ich nach meiner letzten Buchveröffentlichung 1988 begonnen hatte. Es ging

16.01.08

darin immer um das Leben um den Gaisburger Gaskessel (v. Stgt.) vor dem Hintergrund der Nachwirkungen der Hitlerzeit, die ich aus Gesichtspunkten betrachte, welche sich aus (einer zu) meiner Lektüre (den) besonders des späten Schellings und des philosophischen Schillers gewonnen hatte. Es entstanden bis 2003 vier abgeschlossene Typoskripte. Während der Entstehung des Letzten klebte ich die handschriftlichen Vorarbeiten synchron zu einem Leporello, das auseinandergefaltet länger wäre als der Gaskessel hoch ist. Alle vier Typoskripte sind unveröffentlicht. Ab 2003 arbeitete ich auch mit dem Computer. Es zogen viele Ernten durch das Land, von deren einer ich mir eine Quitte bewahrte, in der mir meine schöpferischen Kräfte wie symbolische eingewintert erschienen, weil ich aus (den) dem Scheitern meines Gesamtvorhabens, als das ich (mit auch) die verlegerische Zurückweisung auch der vierten Fassung erlebte. Mit jedem neuen, dann doch wieder aufgegebenen Versuch, den Stoff erneut zu fassen, trocknete die Quitte weiter ein, bis es mir im Sommer 2007 deutlich geworden war, meine abschließende Gestaltung des Stoffes unter dem Vorzeichen des für 2009 anstehenden Schillergeburtstages beginnen zu sollen. Und genauso, wie beim ersten Text "Gaskessel mit Buchenallee" mit seinem Schellingschwerpunkt eine Aktion in Gestalt der Inszenierung eines Teils eines Chorlieds der "Antigone" des Sophokles gestanden hatte, wird nun bei diesem fünften Text mit seinem Schillerschwerpunkt eine (Ge)Denk-Aktion zum Tag der Befreiung von Auschwitz am Schillerdenkmal den Anfang des Textes bilden.

05.02.08

Sie stand auch für das Beispiel einer in dem schon erwähnten Schillerbrief an den Prinzen von Augustenburg zusamnengefassten, ästhetischen Reaktion auf de Exzesse der Französischen Revolution als Ausdruck einer schmelzenden Schönheit, die er in seiner Schrift Über das Erhabene dem dort entwickelten Begriff der energischen Schönheit gegenüberstellt. Entfaltet wird das in der Entwicklung der Aktion, wie sie mit dem von Zuwanderung und Nationalsozialismusfolgenbewältigung geprägten Leben (um den Gaskessel) verflochten ist. (Bildunterschrift) "Stuttgarter Wochenblatt" 31.01.08

Der Fenster-Lese-Stehplatz in der Württembergischen Landesbibliothek: Die Nationalausgabe war die Ursache (in) der Koinzidenz in der Benutzung des Fenster-Lesestehplatzes mit Christoph König.

08.02.08

Und während die Tasse wie die Quitte sichtbar in die Jahre gekommen waren, entfaltete sich auch meine erneute Befassung mit dem Stoff und ihrem Schillerschwerpunkt. So kam ich auch auf die Bilder in der Baumzucht im Großen des Vaters unseres Geburtstagskindes, das sich bekanntlich am Duft hinübergegangener Äpfel erlabte. Eingelebt haben dürfte sich diese Neigung gewiß schon während der Jahre zwischen dem Gebrauch des Schnullers und der Schleuder, wohingegen wir das Schnuppern an solchenen in der Schublade verborgenen Äpfeln besonders aus den Jahren kennen, in welchen ihm der Gebrauch seines Schreibzeugs schon längst zur Waffe geworden war. (Das einzige Verhältniß gegen das Publicum, das einen nicht reuen kann, ist der Krieg, an Goethe(n) 25. Juni 1799). Vater, Mutter, Friederich, das Rezept der "Schillerin". Womit ich das nun wie angekündigt "vollständig" gewordene "Geburtstagsbuch" schließe.
 
  







Keine Kommentare: